- Fenchel
- Fẹn|chel 〈m. 5; unz.; Bot.〉 Doldengewächs, dessen Kraut u. Früchte als Gewürz benutzt werden, die Früchte dienen auch als schleimlösendes u. blähungstreibendes Mittel: Foeniculum vulgare [<ahd. fenihhal, fenich <mlat. feniclum <lat. feniculum]
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Fẹn|chel, der; -s [mhd. ven(i)chel, ahd. fenihhal < lat. feniculum, zu: fenum = Heu (nach seinem Heugeruch)]:(zu den Doldenblütlern gehörende) gelb blühende, würzig riechende, feinblättrige Pflanze, die als Arznei-, Gewürz- u. Gemüsepflanze angebaut wird.* * *
Fenchel[althochdeutsch fenihhal, von lateinisch feniculum, zu fenum »Heu« (wegen des Duftes)], Foeniculum, Gattung der Doldenblütler mit drei Arten im Mittelmeergebiet und Orient; gelb blühende, würzig riechende, bis 1,5 m hohe Stauden mit mehrfach fein fiederschnittigen Blättern. Die bekannteste Art ist der Echte Fenchel (Foeniculum vulgare). Die Unterart Gartenfenchel (ssp. vulgare) wird seit dem Altertum v. a. in Südosteuropa kultiviert, wobei zwei Sorten zu unterscheiden sind: der Gewürzfenchel (Süßer Fenchel; var. dulce), dessen nach Anis schmeckende Früchte zum Würzen z. B. von Fisch- und Fleischgerichten und zur Herstellung von Fenchelöl und Fencheltee (gegen Husten, Blähungen) verwendet werden, sowie der besonders in Italien angebaute Gemüsefenchel (Knollenfenchel, Zwiebelfenchel; var. azoricum) mit zwiebelartig verdickten, grundständigen Blattscheiden, die als Gemüse oder Salat gegessen werden.Fenchel diente Chinesen, Indern, Griechen und Römern seit ältesten Zeiten als Arznei und Küchengewürz. Mehrfach fand er in altägyptischen medizinischen Papyri Erwähnung. Dioskurides, Plinius der Ältere, Albertus Magnus und der Mainzer »Hortus Sanitatis« (1485) empfahlen ihn als Heilmittel, besonders zur Augenstärkung. In Essig gelegt wurde er auch als Speise verwendet. Das »Capitulare de villis« Karls des Großen (Ende des 8. Jahrhunderts) empfahl u. a. den Anbau von Fenchel. Im Mittelalter galt er als apotropäische Pflanze.* * *
Universal-Lexikon. 2012.